Immer mehr Leute vertrauen der TCM
Die westliche Medizin ist bei der Heilung schwerer, akuter Erkrankungen sowie bei der Linderung chronischer Leiden unschlagbar. Als Nachteil müssen jedoch vor allem bei längerer Medikamenteneinnahme ausgeprägte Nebenwirkungen in Kauf genommen werden. Die Stärke der westlichen Medizin ist zugleich ihre Achillessehne: die meisten Ärzte sehen den Menschen als eine komplizierte, aus Einzelteilen zusammengesetzte Maschine, die sie als hochqualifizierte Servicetechniker zu behandeln haben. Lassen sich die Beschwerden nicht eindeutig einem beschädigten Bauteil zuordnen, so heißt es oft, die Beschwerden seien psychisch bedingt. Hier ergibt sich jedoch ein Angriffspunkt für die chinesische Medizin. Besonders bei den durch die Schulmedizin nur symptomunterdrückend behandelbaren Krankheiten wie Kopfschmerzen, Hauterkrankungen, Allergien, chronischen Atemwegs- und Magen-Darm-Erkrankungen sowie Störungen im gynäkologischen Bereich können so gute Erfolge erzielt werden.
Historische Wurzeln
Die traditionelle chinesische Medizin geht bis in das 3./4. Jhdt. n. Chr. zu Ko Hungs Werk (Huang-di Nei-jing, Des Gelben Kaisers Klassiker der Inneren Medizin) zurück. Dieses Buch ist bis heute ein Standardwerk für alle Studenten der traditionellen chinesischen Medizin. Aus dieser Zeit stammen z.B. immer noch populäre Fiebermittel, zubereitet aus Zimt, Ingwer, Pfingstrose oder Süßholz. Damals wurde bereits ein detailliertes Diagnosesystem, das auf den Prinzipien des Yin und Yang, auf den Aktivitäten der Fünf Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Metall und Holz) und den Drei Schätzen (Essenz, Energie und Geist) basiert, entwickelt.

Yin und Yang
In der chinesischen Medizin werden so die zehn wichtigsten Organe in fünf Paare unterteilt, wobei jedes dieser Paare aus einem "festen" Yin und einem "hohlen" Yang besteht. So ist z.B. die Leber die Zentrale des menschlichen Stoffwechsels, und beeinflusst damit das allgemeine Wohlbefinden und die Vitalität. Der Yang-Partner der Leber ist die Gallenblase, deren enge funktionelle Beziehung zur Leber auch in der westlichen Medizin wohlbekannt ist. Ein weiteres Beispiel für das Yin-Yang-Prinzip ist die Lunge als Yin Teil, die sowohl die Atmung als auch die Energiezirkulation kontrolliert. Wenn es an Atem mangelt, mangelt es auch an Energie. Der Lunge wird als Yang-Organ der Dickdarm gegenübergestellt, eine Tatsache die auch in der westlichen Medizin anerkannt wird, denn Lungenentzündungen und andere schwere Atemwegserkrankungen gehen oft mit Verstopfung einher, umgekehrt verursacht eine Verstopfung oft Druckgefühle im Brustraum.
Die fünf Elemente
Die Fünf Aktivitäten werden im menschlichen Körper mit den fünf Organpaaren, die schon durch Yin und Yang definiert sind, verbunden. Zusätzlich assoziiert man dazu auch die fünf Geschmäcke, die fünf Sinne und die fünf chinesischen Jahreszeiten.
Drei Schätze
Die Drei Schätze des Lebens sind Jing , Qi und Shen. Sie beschreiben die drei grundlegenden Ebenen des menschlichen Lebens - die physische, die energetische und die mentale Ebene. Sie spielen nicht nur in der Medizin eine wesentliche Rolle, sondern sind auch grundlegend in der chinesischen Kampfkunst und der Meditation.