Darm - Spiegel der Seele
Reizdarmsyndrom oder Allerweltssymptom?
Nicht nur in der Ganzheitsmedizin wird der Darm als wichtiges Barometer für den gesamten Gesundheitszustand angesehen. So werden nämlich in der Regel Verstopfung oder Durchfall, wenn sie nicht durch Infektionen ausgelöst sind, durch den Lifestyle und damit natürlich auch durch die seelische Situation des Betoffenen verursacht. Ob wachsender Druck am Arbeitsplatz, Stress oder eine Krise in der privaten Beziehung - der Darm muss die belastende Situation sprichwörtlich erst einmal verdauen. Da der gesamte Verdauungstrakt aufs Engste mit dem Nervensystem verbunden ist, sind Verdauungsstörungen als Reaktion auf seelische Anspannungen leicht erklärt.
Reizdarm-Syndrom
Fast 30% der Österreichischen Bevölkerung leiden am Reizdarm-Syndrom und haben deshalb meist auch eine Odyssee von Arztbesuchen hinter sich. Das Reizdarm-Syndrom überschwemmt aber auch alle medizinischen Laienzeitschriften und führt daher auch dazu, dass normale Blähungen, Bauchschmerzen oder gelegentliche Verdauungsbeschwerden gerne in Selbstdiagnose als Reizdorm-Syndrom ausgelegt werden.
Ärztliche Diagnose
Da das Reizdarm-Syndrom nur ein Symptomenkomplex und keine eindeutige Krankheit ist, kann die Diagnose auch nur nach einem Ausschlussverfahren von anderen Krankheiten bestimmt werden. Für den Patienten oft eine unzufriedenstellende und vor allem auch zeitaufwändige Situation. Auf dem Weg von einem Arzt zum anderen geben viele Betroffene daher auf. Durchhalten ist aber wichtig, denn das Gute am Reizdarm-Syndrom ist, dass es harmlos ist und keine bösartigen Tendenzen zeigt.
Zeitfaktor als klare Richtlinie
Mögen die Symptome wie Blähungen, Krämpfe, Schmerzen und Verdauungsproblem auch noch so unspezifisch sein, mittlerweile wurden immerhin klare Richtlinien über den Zeitfaktor erstellt. Erst drei Monate hindurch bestehende oder in diesem Zeitraum mehrfach aufgetretene Bauchschmerzen gelten nach den ärztlichen Kriterien als klares Zeichen eines Reizdarm-Syndroms.
Gereizter Darm - reine Nervensache?
Nur allzu gerne wird das Reizdarm-Syndrom als reine Nervensache abgetan. Im medizinischen Sinn stimmt das auch, denn als Ursache wird eine Fehlsteuerung der Signalübermittlung zwischen Gehirn, dem Nervengeflecht des Darms und den Darmmuskeln angesehen. Tatsache ist auch, dass Reizdarm-Patienten äußerst empfindlich auf normale Dehnungsreize, die während der Verdauung auf den Darm wirken, reagieren und daher schon völlig normale Verdauungsvorgänge als unangenehm oder gar schmerzhaft empfinden.
Therapie mit natürlichen Heilstoffen
Da die Ursachen des Reizdarms nicht bekannt sind, kann jede Therapie nur auf die vorherrschenden Symptome wirken. Die Behandlung richtet sich dabei nach den fünf unterschiedlichen Beschwerdegruppen: Schmerzen, Verstopfung, Durchfall, Blähungen und psychische Probleme, also Stress. Schon wegen der langen Leidensdauer sind natürliche Heilmittel besonders beliebt, da sie auch in der langfristigen Einnahme weder Gewöhnungseffekte noch unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen. An erster Stelle stehen dabei Pfefferminzöl und die Wirkstoffe der bitteren Schleifenblume. Aber auch Enzyme, beispielsweise aus der Papaya-Frucht, und positive Darmbakterien, so genannte Probiotika, haben eine sehr gute Auswirkung auf die Symptome eines Reizdarms.